18.08.2017, Tag 5
Donnerstag 11:45h
Gemütlich sitzen Maike, Claus, Wiebke und ich, an meinem erklärten Lieblingsplatz im Quo Vadis, der Red Hut. Eine kleine aus gebrauchten Ziegelsteinen und einem Bambusdach, mit geflochtenen Palmenblättern, erbauten Hütte, die vor allem zur Mediation dient. Mit der Öllampe in der Mitte des etwa 6qm größen Raumes, dem filigranfloralem Streumuster aus Sand drumherum, den Bastmatten auf dem Boden zum sitzen, der offenen Bauweise, mit zwei gegenüberliegenden Rundbogenöffnungen und Platz für kleine Lichter an den Wänden, ist es ein Raum der Stille und des Austauschs. Ausgetauscht haben wir uns dann auch, da uns bspw. die Spiritualität des Großteils der Inder und die hinduistischen Glaubensrituale so fremd erscheinen. Es ist auffällig, dass in der hinduistischen Tradition einzeln gebetet und meditiert wird, während die Christliche Tradition das gemeinsame Beten und Versammeln kennt. Auch ist die Spiritualiät im Alltag hier sehr present, Götterbilder, Statuen, Segenszeichen, das alles gibt es unglaublich viel. Fasziniert hat mich die kurze Erklärung von J.P. zu den hinduistischen Göttern. Brahma ist dabei der Schöpfergott, Wishnu der Erhalter und Shiva der Zerstörer, wobei im Hinduismus diese drei als EInheit gesehen werden und einen Kreislauf des Lebens und Sterbens bilden. Durch diese Erklärung ist mir der Tempel des Gottes Shiva ebenfalls zu einem spirituellen Ort geworden, da ich Paraleelen zwischen meinem Glauben an Aufersrehung und die Dreifaltigkeit auch im Hinduismus entdecken kann.
Donnerstag 14:00h
Wir sitzen beim, von Penita gezauberten, Mittagessen und diskutieren über unsere Anpassung an die indische Kultur und ob wir uns ebenfalls anpassen müssten, wenn wir indische Gäste in Deutschland hätten. Könnten wir uns, insbesondere wir Frauen, alltäglich kleiden, obwohl dies, für inidsche Verhältnisse, als schambesetzt freizügig gilt? Daran schließen sich komplexere Fragestellungen an, wie die Empfindung der eigenen, kulturellen Identität oder auch die Schwierigkeiten der Integration anderer Kulturen, die wir in der neueren Zeit, durch den Zustrom von geflüchteten Menschen erleben. Mir fällt dazu J.P. ein, der uns in Quo Vadis mit einem herzlichen Lächeln empfing und uns in seiner Begrüßung um Offenheit für die indische Kultur bat, die uns oft fremd erscheinen würde. Aber durch Offenheit von beiden Seiten, könne ein Austausch und eine Annäherung stattfinden, die das Königreich Gottes auf Erden entstehen ließe.
Donnerstag 14:45h
Schwitzend und müde sitzen wir im Kreis auf der Dachterasse vom Quo Vadis mit Blick auf den heiligen (Tiru) großen (vanna) Berg (malai). Ventilatoren bringen einen kleinen Luftzug. In den letzten Tagen haben sich viele Fragen ergeben und J.P. ist sehr bemüht uns alles zu beantworten. Insbesondere die Rolle der Frau und die Bedeutung der Familie interessieren uns sehr. J.P erzählt, dass es in der indischen Kultur ein großes Spannungsverhältnis zwischen dem weiblichen Prinzip, der Verehrung von Mutter und Fruchtbarkeit und dem realen Lebensumständen von Frauen gibt, die in großen Teilen Indiens wie Fußabtreter behandelt werden. Indische Frauen sind ihr Leben lang von einem Mann abhängig, der die wegweisenden Entscheidungen in ihrem Leben trifft. Ungewollte Schwangerschaften bedeuten für die Familie eine große Schande, weshalb diese, ja oft noch sehr jungen Frauen verstoßen werden. Dabei wird von der Familie in Kauf genommen, dass einer schwangeren Frau ohne Unterstützung der Familie eigentlich nur zwei Möglichkeiten bleiben, der Freitod, oder die eigene Prostitution. Dem Mann hingegen, der beteiligt an der ungewollten Schwangerschaft ist, wird keinerlei ¨vergehen¨ unterstellt. Sollte eine indische Frau heiraten und ihr Mann vor ihr sterben, wird sie zur Witwe und verliert den verehrten Status als Ehefrau. SIe gilt als unglückbringend und hat keinerlei Rechte mehr in ihrer Familie. Die christliche Kirchengemeinde, bei der wir zu Besuch sind, unterhält aus diesem Grund ein Witwenheim, dass wir gestern besuchen durften. Hier können verwitwete Frauen leben und auf den Feld oder in der Weberei arbeiten um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Insgesamt 50 Witwen und ihre Kinder leben mit ihnen in Gemeinschaft auf einem Grundstück, auf dem sich auch unsere Unterkunft befindet. Fast jeden morgen fegen die Frauen vor unserer Tür und malen mit Sand ein Symbol davor, um uns willkommen zu heißen. Im Kontrast zu den verstoßenen und verwitweten Frauen, genießen Ehefrauen und vor allem Mütter, ein hohes Ansehen innerhalb der Familie. In ¨ihrem¨ Haushalt läuft es oft nach ¨ihrer¨ Fasson, allerdings begrenzt auf diesen Bereich. Berührend finde ich die Art und Weise, in der J.P., der als Mann das Oberhaupt seiner Familie ist, diese Unterdrückung der Frau wahrnimmt, berichtet und auch in seiner Familie versucht zu ändern. So sucht er einen zweiten Ehemann für seine Schwägerin, die mit Anfang 30 Witwe geworden ist. Auch das ist Indien, sehr verwirrend mit einer sehr fremden, durch den Hinduismus geprägten, Kultur, deren Regeln aber nie so starr sind wie in Deutschland.
Ein weiterer, wichtiger Themenblock ist die Enstehung des Christentums in Indien, das durch dänische und deutsche Missionare hierher gebracht wurde. Durch das Christentum verbreiteten sich Schulen für alle Kinder, Jungen wie Mädchen, aller Kasten, sowie ein Ausbau der medizinischen Versorgung. Auch lehnten die christlichen Missionare das Kastensystem ab. So wurden viele Menschen, insbesondere der unteren Kasten, Christen, da sie mehr Gleichbehandlung und Bildung erhielten. Heute noch ist Bildung der einzige Weg um einen besser bezahlten Job zu bekommen, allerdings ändert das die Kaste, in die ein Mensch in Indien geboren wird, niemals. Die Unterdrückung der Frau und auch das Kastensystem sind mit unserem kulturellem Hintergrund nur schwer zu verstehen, dennoch ist die Erkämpfung der Frauenrechte im Westen gerade mal eine paar Jahrzehnte alt und auch die Mischung unserer sozialen Schichten ist, bspw. bei Eliten, extremst selten. Mit dem Blick eines Hindus, der weniger egozentrisch denkt, an die Wiedergeburt glaubt und in einer größeren Zeitspanne von Leben denkt, als unsere 80-90 Jahre, ergibt sehr vieles Sinn, bleibt aber dennoch eine große Ungerechtigkeit.
Donnerstag 22.20h
Wir sind in unserer Unterkunft, mussten vorhin darauf warten, dass unser Strom wieder zum Laufen gebracht wird, der Durchschnittlich einmal am Tag ausfällt und spielen Karten, schreiben Tagebuch oder tanzen zu einem indischen Musikvideo. Gegen Mitternacht, fallen wir alle in unsere Moskitobenetzten Betten und versuchen bei Ventilatorgeräuschen und dem leiser werdenden Lärm der Stadt zu schlafen, die hinter unserer Hauswand liegt.
Freitag 8:00
Ich werde langsam wach und spüre den Luftzug des Ventilators über mir, es ist schon warm, aber noch nicht klebrig-schwitzig. Ich stelle mich unter die kalte Dusche, warmes Wasser gibt es nicht, ist bei der Wärme aber auch nicht notwendig. Die Dusche ist eigentlich auch nur ein Brausekopf, der aus einer Wand unseres quadratischen Badezimmers ragt, Duschwanne oder Vorhang - Fehlanzeige, aber eigentlich ebenfalls kein Muss, geduscht bin ich trotzdem.
Freitag 11:30
Nach einem sehr leckeren, indisnchen Frühstück, bestehend aus Peanutchutney und einer Art Pfannkuchen, haben wir uns aufgeteilt. Jan, Dorian, Marcel und Claus wollen mit J.P in das Dorf seines Vaters fahren um ein typisches Dorfleben zu erkunden, Maike, Celine, Oliver, Lina, Wiebke und ich bleiben bei J.P´s Frau Penita und wollen gemensam das Mittagessen vorbereiten. Es soll Biriani geben, ein Reiseintopf, der besonders zu festlichen Anlässen in diesem Teil Indiens gereicht wird. Da der Gästestatus in Indien allerdings bedeutet, dass du wie ein König behandelt wirst, wird dir jegliche Arbeit abgenommen. Deshalb haben wir auch mehr beim Kochen zugeschaut, als mitgemacht. Trotzdem ein Erlebnis! Es wird Draußen gekocht, also muss erstmal ein Feuer entfacht werden, dazu werden etwa einen Meter lange Äste, sternförmig angeordnet und mit Papier oder wahlweise Plastikmüll angezündet. Erst wenn das Feuer groß genug ist, wird ein Topf (in unserem Fall so groß wie ein alter Waschzuber) mit Hilfe eines Metallgestells, über dem offenen Feuer platziert. Zuerst wird Öl erhizt, dann kommen Gewürze, wie Anis, Sternanis, Zimt und noch einiges mehr in den Topf. Kurz danach geben wir Zwiebeln dazu, nun muss sehr stark gerührt werden, eine Herausforderung bei der Hitze, die das Feuer verbreitet, zu der ja eh schon schwülen Wärme, die am Tage herrscht. Fleisch und Gemüse und Reis sowie Wasser kommen hinzu. Penita schmeckt den Eintopf noch mit Ingwer, Chilie, Curry und Ghee ab, da sie die ganzen Tage für uns gekocht hat, vertrauen wir voll auf ihren guten Geschmack. Zwischendurch gibt es Limonade aus frisch gepresster Zitrone, Wasser und Zucker :-). Unsere ¨Dorftouristen¨ sind um kurz vor halb zwei wieder da und das Essen ist fertig! Wir schmettern unser übliches Tischlied und wünschen Guten Appetit!
Liebe Grüße von Claudia
Gemütlich sitzen Maike, Claus, Wiebke und ich, an meinem erklärten Lieblingsplatz im Quo Vadis, der Red Hut. Eine kleine aus gebrauchten Ziegelsteinen und einem Bambusdach, mit geflochtenen Palmenblättern, erbauten Hütte, die vor allem zur Mediation dient. Mit der Öllampe in der Mitte des etwa 6qm größen Raumes, dem filigranfloralem Streumuster aus Sand drumherum, den Bastmatten auf dem Boden zum sitzen, der offenen Bauweise, mit zwei gegenüberliegenden Rundbogenöffnungen und Platz für kleine Lichter an den Wänden, ist es ein Raum der Stille und des Austauschs. Ausgetauscht haben wir uns dann auch, da uns bspw. die Spiritualität des Großteils der Inder und die hinduistischen Glaubensrituale so fremd erscheinen. Es ist auffällig, dass in der hinduistischen Tradition einzeln gebetet und meditiert wird, während die Christliche Tradition das gemeinsame Beten und Versammeln kennt. Auch ist die Spiritualiät im Alltag hier sehr present, Götterbilder, Statuen, Segenszeichen, das alles gibt es unglaublich viel. Fasziniert hat mich die kurze Erklärung von J.P. zu den hinduistischen Göttern. Brahma ist dabei der Schöpfergott, Wishnu der Erhalter und Shiva der Zerstörer, wobei im Hinduismus diese drei als EInheit gesehen werden und einen Kreislauf des Lebens und Sterbens bilden. Durch diese Erklärung ist mir der Tempel des Gottes Shiva ebenfalls zu einem spirituellen Ort geworden, da ich Paraleelen zwischen meinem Glauben an Aufersrehung und die Dreifaltigkeit auch im Hinduismus entdecken kann.
Donnerstag 14:00h
Wir sitzen beim, von Penita gezauberten, Mittagessen und diskutieren über unsere Anpassung an die indische Kultur und ob wir uns ebenfalls anpassen müssten, wenn wir indische Gäste in Deutschland hätten. Könnten wir uns, insbesondere wir Frauen, alltäglich kleiden, obwohl dies, für inidsche Verhältnisse, als schambesetzt freizügig gilt? Daran schließen sich komplexere Fragestellungen an, wie die Empfindung der eigenen, kulturellen Identität oder auch die Schwierigkeiten der Integration anderer Kulturen, die wir in der neueren Zeit, durch den Zustrom von geflüchteten Menschen erleben. Mir fällt dazu J.P. ein, der uns in Quo Vadis mit einem herzlichen Lächeln empfing und uns in seiner Begrüßung um Offenheit für die indische Kultur bat, die uns oft fremd erscheinen würde. Aber durch Offenheit von beiden Seiten, könne ein Austausch und eine Annäherung stattfinden, die das Königreich Gottes auf Erden entstehen ließe.
Donnerstag 14:45h
Schwitzend und müde sitzen wir im Kreis auf der Dachterasse vom Quo Vadis mit Blick auf den heiligen (Tiru) großen (vanna) Berg (malai). Ventilatoren bringen einen kleinen Luftzug. In den letzten Tagen haben sich viele Fragen ergeben und J.P. ist sehr bemüht uns alles zu beantworten. Insbesondere die Rolle der Frau und die Bedeutung der Familie interessieren uns sehr. J.P erzählt, dass es in der indischen Kultur ein großes Spannungsverhältnis zwischen dem weiblichen Prinzip, der Verehrung von Mutter und Fruchtbarkeit und dem realen Lebensumständen von Frauen gibt, die in großen Teilen Indiens wie Fußabtreter behandelt werden. Indische Frauen sind ihr Leben lang von einem Mann abhängig, der die wegweisenden Entscheidungen in ihrem Leben trifft. Ungewollte Schwangerschaften bedeuten für die Familie eine große Schande, weshalb diese, ja oft noch sehr jungen Frauen verstoßen werden. Dabei wird von der Familie in Kauf genommen, dass einer schwangeren Frau ohne Unterstützung der Familie eigentlich nur zwei Möglichkeiten bleiben, der Freitod, oder die eigene Prostitution. Dem Mann hingegen, der beteiligt an der ungewollten Schwangerschaft ist, wird keinerlei ¨vergehen¨ unterstellt. Sollte eine indische Frau heiraten und ihr Mann vor ihr sterben, wird sie zur Witwe und verliert den verehrten Status als Ehefrau. SIe gilt als unglückbringend und hat keinerlei Rechte mehr in ihrer Familie. Die christliche Kirchengemeinde, bei der wir zu Besuch sind, unterhält aus diesem Grund ein Witwenheim, dass wir gestern besuchen durften. Hier können verwitwete Frauen leben und auf den Feld oder in der Weberei arbeiten um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Insgesamt 50 Witwen und ihre Kinder leben mit ihnen in Gemeinschaft auf einem Grundstück, auf dem sich auch unsere Unterkunft befindet. Fast jeden morgen fegen die Frauen vor unserer Tür und malen mit Sand ein Symbol davor, um uns willkommen zu heißen. Im Kontrast zu den verstoßenen und verwitweten Frauen, genießen Ehefrauen und vor allem Mütter, ein hohes Ansehen innerhalb der Familie. In ¨ihrem¨ Haushalt läuft es oft nach ¨ihrer¨ Fasson, allerdings begrenzt auf diesen Bereich. Berührend finde ich die Art und Weise, in der J.P., der als Mann das Oberhaupt seiner Familie ist, diese Unterdrückung der Frau wahrnimmt, berichtet und auch in seiner Familie versucht zu ändern. So sucht er einen zweiten Ehemann für seine Schwägerin, die mit Anfang 30 Witwe geworden ist. Auch das ist Indien, sehr verwirrend mit einer sehr fremden, durch den Hinduismus geprägten, Kultur, deren Regeln aber nie so starr sind wie in Deutschland.
Ein weiterer, wichtiger Themenblock ist die Enstehung des Christentums in Indien, das durch dänische und deutsche Missionare hierher gebracht wurde. Durch das Christentum verbreiteten sich Schulen für alle Kinder, Jungen wie Mädchen, aller Kasten, sowie ein Ausbau der medizinischen Versorgung. Auch lehnten die christlichen Missionare das Kastensystem ab. So wurden viele Menschen, insbesondere der unteren Kasten, Christen, da sie mehr Gleichbehandlung und Bildung erhielten. Heute noch ist Bildung der einzige Weg um einen besser bezahlten Job zu bekommen, allerdings ändert das die Kaste, in die ein Mensch in Indien geboren wird, niemals. Die Unterdrückung der Frau und auch das Kastensystem sind mit unserem kulturellem Hintergrund nur schwer zu verstehen, dennoch ist die Erkämpfung der Frauenrechte im Westen gerade mal eine paar Jahrzehnte alt und auch die Mischung unserer sozialen Schichten ist, bspw. bei Eliten, extremst selten. Mit dem Blick eines Hindus, der weniger egozentrisch denkt, an die Wiedergeburt glaubt und in einer größeren Zeitspanne von Leben denkt, als unsere 80-90 Jahre, ergibt sehr vieles Sinn, bleibt aber dennoch eine große Ungerechtigkeit.
Donnerstag 22.20h
Wir sind in unserer Unterkunft, mussten vorhin darauf warten, dass unser Strom wieder zum Laufen gebracht wird, der Durchschnittlich einmal am Tag ausfällt und spielen Karten, schreiben Tagebuch oder tanzen zu einem indischen Musikvideo. Gegen Mitternacht, fallen wir alle in unsere Moskitobenetzten Betten und versuchen bei Ventilatorgeräuschen und dem leiser werdenden Lärm der Stadt zu schlafen, die hinter unserer Hauswand liegt.
Freitag 8:00
Ich werde langsam wach und spüre den Luftzug des Ventilators über mir, es ist schon warm, aber noch nicht klebrig-schwitzig. Ich stelle mich unter die kalte Dusche, warmes Wasser gibt es nicht, ist bei der Wärme aber auch nicht notwendig. Die Dusche ist eigentlich auch nur ein Brausekopf, der aus einer Wand unseres quadratischen Badezimmers ragt, Duschwanne oder Vorhang - Fehlanzeige, aber eigentlich ebenfalls kein Muss, geduscht bin ich trotzdem.
Freitag 11:30
Nach einem sehr leckeren, indisnchen Frühstück, bestehend aus Peanutchutney und einer Art Pfannkuchen, haben wir uns aufgeteilt. Jan, Dorian, Marcel und Claus wollen mit J.P in das Dorf seines Vaters fahren um ein typisches Dorfleben zu erkunden, Maike, Celine, Oliver, Lina, Wiebke und ich bleiben bei J.P´s Frau Penita und wollen gemensam das Mittagessen vorbereiten. Es soll Biriani geben, ein Reiseintopf, der besonders zu festlichen Anlässen in diesem Teil Indiens gereicht wird. Da der Gästestatus in Indien allerdings bedeutet, dass du wie ein König behandelt wirst, wird dir jegliche Arbeit abgenommen. Deshalb haben wir auch mehr beim Kochen zugeschaut, als mitgemacht. Trotzdem ein Erlebnis! Es wird Draußen gekocht, also muss erstmal ein Feuer entfacht werden, dazu werden etwa einen Meter lange Äste, sternförmig angeordnet und mit Papier oder wahlweise Plastikmüll angezündet. Erst wenn das Feuer groß genug ist, wird ein Topf (in unserem Fall so groß wie ein alter Waschzuber) mit Hilfe eines Metallgestells, über dem offenen Feuer platziert. Zuerst wird Öl erhizt, dann kommen Gewürze, wie Anis, Sternanis, Zimt und noch einiges mehr in den Topf. Kurz danach geben wir Zwiebeln dazu, nun muss sehr stark gerührt werden, eine Herausforderung bei der Hitze, die das Feuer verbreitet, zu der ja eh schon schwülen Wärme, die am Tage herrscht. Fleisch und Gemüse und Reis sowie Wasser kommen hinzu. Penita schmeckt den Eintopf noch mit Ingwer, Chilie, Curry und Ghee ab, da sie die ganzen Tage für uns gekocht hat, vertrauen wir voll auf ihren guten Geschmack. Zwischendurch gibt es Limonade aus frisch gepresster Zitrone, Wasser und Zucker :-). Unsere ¨Dorftouristen¨ sind um kurz vor halb zwei wieder da und das Essen ist fertig! Wir schmettern unser übliches Tischlied und wünschen Guten Appetit!
Liebe Grüße von Claudia
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