19.08.17 Tag 6

Ja Hallo erstmal, ich weiß ja nicht ob Sie es wussten, aber es ist sehr warm bei uns. Nach dem leckeren Mittagessen durften wir ein neu gekauftes Moped segnen. Wir standen alle im Kreis um das Moped herum und Claus hat ein paar Worte gesagt. Etwas komisch kam es uns vor dieses Moped zu segnen, aber JP meinte es wäre hier so Brauch. Nach einer kurzen Pause fuhren wir mit dem Bus in ein nahe gelegenes Dorf. Dort besuchten wir eine Schule und spielten mit den Kindern ein paar kleine Bewegungsliedspiele. Die Kinder waren ganz fasziniert von uns und freuten sich, als sie mit Süßigkeiten nach Hause geschickt wurden.

Nach einem kleinen Schauer sind wir in Richtung Eco-village gefahren(Dies ist ein Projekt von Jp dem Leiter vom Quo Vadis). Als wir im Eco-village ankamen mussten wir uns noch kurz in eine runde Lehm Hütte setzen, die keinerlei Ausstattung besaß. Das Eco-village ist ein großes Stück grünes Land, in dem viele Bäume von den Kindern aus den Nachbarsdörfern, mit Jp´s Hilfe, gepflanzt wurden. Jp´s Vision besteht darin, auf diesem Stück Land einen Ashram zu errichten, der für alle Kulturen gleich genutzt werden kann. Wir sind dann mit der Gruppe eine halbe Stunde gewandert um uns die Natur anzuschauen. Anschließend durften wir in Zweiergruppen einen Baum pflanzen und ihnen Namen geben. Nach dem Bäumepflanzen haben wir uns dann mit zwei Nomaden unterhalten und erfahren wie sie so leben.

Wir waren alle ziemlich müde, hungrig und einige mussten auf die Toilette. Deswegen fuhren wir mit dem Bus Richtung dem Dialog Diner. Doch die Mädels hielten es nicht ohne Toilette aus, also mussten wir uns eine suchen. Timmi fragte in einem Dorf eine Frau ob die Mädels dort auf die Toilette gehen dürften. Da ich dort nicht dabei war, berichtet Maike kurz über dieses Erlebnis:

Durch die andere Rolle der Frau hier in Indien dürfen Männer zwar einfach ins Gebüsch pinkeln, aber Frauen ist das nicht erlaubt. Da in dem Eco-village noch kein Toilettenhäuschen gebaut war, wurde das Bedürfnis bei uns Frauen immer dringender. Bei uns wäre es so gut wie undenkbar mit einem Kleinbus anzuhalten und wild fremde Menschen zu fragen, ob man ihr Klo benutzen darf. Wobei das Wort Klo hier wirklich übertrieben ist. Die Frau bat Wiebke, Claudia, Lina und mich in ihr Haus. Das heißt: Schuhe aus und barfuß bzw. in Socken weiter. Ich wurde als Erste aus der Hintertür hinaus zur ¨Toilette¨ geführt. Da es bereits dunkel war, wurde mir der Weg mit einer Taschenlampe geleuchtet. Ich befand mich auf einer glatten Steinplatte, die von niedrig hängenden Palmblättern umgeben war. In einer Ecke stand einer Eimer mit Wasser. Ist das die Toilette? Darf ich hier einfach so hinmachen? Während ich eine Lösung suchte wurde den Anderen die Wohnung gezeigt. Auch wenn die Dame kaum Englisch sprach, unterhielten wir uns über Namen, Herkunft und was wir am nächsten Tag machen würden. Eine nach der Anderen meisterten wir ohne Murren, trotz Ekel und Ratlosigkeit unser kleines Problem. Auf dem Weg vorne raus zu unseren Schuhen wurden wir mit einem indischen Segenspunkt (Tilaka) gesegnet.

Nun ging es mit großer Erleichterung zum Abendessen ins Dialog Diner. Das Dialog Diner ist ein Restaurant welches Jp sich für ein Testprojekt ausgeliehen hat. Er möchte die Anwohner, die Trucker und andere Menschen zusammen bringen. Wir bekamen dort etwas zu essen, aber diesmalauf eine andere Art. Ziemlich Spanisch kam es uns vor, denn wir bekamen eine Art Tapas. Dies sind von vielen möglichen Gerichten eine Kleinigkeit. Natürlich alles indische Gerichte, also bekamen wir Itly( eine Art Reisbällchen) und verschiedene Teigsorten mit verschiedenen Soßen. Dazu gab es noch Omlette und eine scharfe Erdnuss- sowie eine Fleischsoße. Nach dem Essen fuhren wir wieder zurück zu unserem Schlafsaal. Da wir morgens früh raus wollten gingen alle recht schnell zu Bett.

Um halb 5 wurden wir vom lauten Klingeln mehrerer Wecker aus dem Schlaf gerissen, denn es sollte heute auf den Berg gehen. Also packten alle die letzten Sachen zusammen, und dann ging es auch schon los mit dem Bus zum Quo Vadis. Und das OHNE FRÜHSTÜCK!!!. Es waren alle sehr müde, aber dass sollte sich schnell ändern. Denn als unser Guide kam liefen wir zur Spitze des Berges und von da an ging es Steil Bergauf. Unter vielen Steinen, Bäumen und Tieren sind uns besonders die gelben Schmetterlinge aufgefallen die zu hunderten um uns herum flogen. Die Aussicht die uns geboten wurde war atemberaubend, denn wir konnten nicht nur die halbe Stadt Überblicken, sondern konnten auch den großen Tempel von oben erblicken. Dort merkten wir wie riesig dieser war. Leider mussten wir ab der Hälfte des Weges umkehren da durch den starken Regen in der Nacht die Felsen sehr rutschig waren. Also liefen wir den Kilometer (ca. 40min) Fußweg wieder runter, umzingelt von den kleinen gelben Schmetterlingen. Unten angekommen ging es dann zu JP und dort gab es endlich um halb Zehn Frühstück.

Nach dem Frühstück sind wir ins Nest zurückgefahren und hatten dann 1,5h Pause, bis es dann wieder mit dem Bus los ging zu einem Meditationscenter. Als wir ankamen hat uns eine Frau, die dieses Center leitet, die Meditation in der Theorie erklärt und danach mit uns Meditiert. Einige waren von der Meditation sehr fazieniert und haben sich danach noch Bücher gekauft. Im Anschluss fuhren wir nach Quo Vadis zurück und haben dort Mittag gegessen.
Das wars erstmal von mir

Liebe Grüße

Marcel 

Kommentare

  1. Heute ist doch Tag 7 und keine neue Geschichte von euch - Schade, hatte schon drauf gewartet. Und wie sieht es mit Bildern aus, würde gern mal ein paar von euch sehen so weit weg....

    viele Grüße an euch alle.

    Nils

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