21.08.2017, Tag 9

Hallo mal wieder von mir :)

Heute habt ihr das Glück gleich zwei Beiträge zu bekommen, da wir uns gerade bemühen wieder aktueller zu werden, weil die letzten Tage sehr voll waren und kaum Zeit zum schreiben blieb(unsere Reisetagebücher leiden auch sehr darunter). Aber los geht`s:

Unser Mittagessen haben wir auch in Auroville zu uns genommen, da wir nach dem Mittagessen noch eine Besuchererlaubnis für das Matrimandir (das Zentrum von Auroville, welches wir am Mittwoch besuchen wollen) holen mussten. Dafür sind wir in ein Büro im Besucherzentrum gegangen und mussten dort unseren Reisepass vorzeigen und einen gelben Zettel ausfüllen und abstempeln lassen. Danach ging es mit dem Bus weiter zu unser Unterkunft. Dort angekommen stellte sich heraus, dass wir uns aussuchen können welche Unterkunft wir haben wollen. Es standen zwei komplett verschiedene zur Auswahl. Die erste, die uns gezeigt wurde, war sehr schlicht. Es gab ein Zimmer mit zwei Doppelbetten und jeweils zwei Zimmer mit einem Doppelbett (für insgesamt 14 Personen). Die Zimmer waren sehr sperlich eingerichtet, eigentlich gab es nichts anderes als die Betten und einen Ventilator pro Zimmer. Die andere Unterkunft war sehr groß und ähnelte eher einer Hotelanlage. Es gab drei Zwei-Bett-Zimmer und zwei Drei-Bett-Zimmer von denen eins zum Fünf-Bett-Zimmer umgebaut wurde. Zudem hatte die Unterkunft einen Pool, in dem wir nach europäischen Standarts (in Badeanzügen und Badehosen und nicht indisch in voller Bekleidung) baden durften, und ein großes Frühstücksbuffet. Nachdem wir beide Unterkünfte inspziert hatten, mussten wir uns entscheiden. Demokratisch wurde abgestimmt und es wurde sich für die zweite Unterkunft (die größere, europäischere) entschieden. Das machte nicht alle glücklich und es gab etwas schlechte Stimmung, vorallem weil diese Unterkunft das vorgegebene Budget sprengt und wir selber noch etwas hinzugeben müssen. Da die Mehrheit sich trotzdem dafür entschieden hatte, blieben wir dort. Wir checkten ein, bezogen unsere Zimmer, Lina und ich liehen uns Badeanzüge von der Unterkunft aus und ab ging es mit Jan Marcel, Dorian und Oli in den Pool baden. Der Pool war ein ¨Natur-Pool¨ und somit war das Wasser nicht ganz so klar und der Boden war total Algenbewachsen und glibschig. Das störte uns aber herzlich wenig. Wir führten eine ¨Herbstfreizeit-Tradition¨ fort (da diese Fahrt ja der Ersatz für die Herbstfreizeit ist): den ¨Hahnenkampf¨, klingt vielleicht erstmal skurril aber es ist eigentlich ziemlich lustig. Die Jungs, in diesem Fall Jan und Dorian, nehmen die Mädchen, hier Lina und ich, auf die Schultern und die Mädels versuchen sich gegenseitig von den Schultern der Jungs zu schubsen. Wer zuerst runterfällt und im Wasser landet ¨verliert¨. Die Tatsache, dass der Boden so rutschig war, hat das Spiel nur erschwert. Unseren Spaß hatte wir aber trotzdem und coole Fotos sind dabei auch rausgekommen! Als es im Pool zu langweilig wurde sind wir (Oli, Jan, Marcel, Dorian, Lina und ich) zum Strand gegangen und waren im Indischen Ozean baden. Am Wasser trafen wir auf Claudia und Wiebke, die schon im Wasser waren. Und zwar in voller Bekleidung, mit Pluderhose und T-Shirt. Lina und ich behielten unsere T-Shirts auch an, um uns vor den Blicken der Männer am Strand zu schützen. Nachdem wir viele coole Fotos gemacht hatten und uns die riesigen Wellen ausgepowert hatten, ging es zurück in die Unterkunft. Dort duschten wir uns erstmal ab, wobei die Dusche auch Salzwasser war und damit nicht sooo viel brachte. Einige spielten, wie meistens in freien Phasen, Karten. Mit dem Bus fuhren wir in ein Restaurant am Wasser und bestellten dort Essen, dies war aber leichter gesagt als getan, denn schon allein die Speisekarte zu verstehen war schwierig, vorallem weil wir zwar schon viel indisch gegessen haben, jedoch keine Ahnung hatten wie welches Gericht hieß. Und wenn man sich dann endlich etwas ausgesucht hatte, war man ja noch nicht fertig. Denn irgendwie musste man dann ja dem Kellner klar machen, was man gerne hätte. Die Jungs haben sich dann auch ein indisches Bier bestellt, von dem alle mal probieren durfen. Das Essen war seeehr scharf und einige haben sich tapfer durchgekämpft. Die Athmosphäre war jedoch total schön. Wir konnten ein paar Sterne bewundern und dadurch, dass die Lampe hinter uns kaputt war, saßen wir im Dämmerlicht mit Meeresrauschen als Hintergrundmusik. Nach dem Essen haben wir auf der Terasse von Oli, Marcel, Maike und Claudia gesessen und die Feedbackrunde gemacht. Dabei ist noch einmal deutlich geworden wie skurril und komisch uns Auroville vorkommt und dass wir es nicht so wirklich nachvollziehen können, wieso man dieses Matrimandir, das übrigens aussieht wie ein riesiger, goldener Golfball, in die Mitte baut.
Am nächsten Morgen frühstückten wir fast könglich mit Honig, Marmelade, Pancakes, getoastetem Brot und Obst. Trotzdem konnten wir auch typisch indisch Idly zum Frühstück essen. Nach dem Frühstück sind wir wieder nach Auroville gefahren und haben uns dort mit einer deutschen Frau getroffen, die dort lebt. Ingrid hat uns in ihre Wohnung eingeladen, die sehr europäisch eingerichtet war und sogar ein nachgebautes IKEA-Regal hatte. Sie hat uns Saft und Wasser angeboten und uns das Prinzip von Auroville erklärt. Kurzgefasst leben in Auroville viele Kulturen miteinander und es sind insgesamt 52 Staaten, die hier vertreten sind. Die meisten sind Inder, danach kommen die Franzosen und am drittmeisten gibt es Deutsche. In Auroville geht es darum, dass man in Gemeinschaft lebt, und sehr viel Rücksicht aufeinander nimmt. Ingrid hat immer wieder betont, wie wichtig es ist, dass man achtsam ist. Man hat dort zwar sehr viele Freiheiten aber man muss sich auch am gemeinschaftlichen Leben beteiligen. Dies klappt mal mehr, mal weniger gut. Ingrid hat uns alle sehr beeindruckt, da sie nicht alles schön geredet hat, sondern auch von den schlechteren Seiten berichtet hat und erzählt hat, was nicht so gut läuft. Aber sie ist auch der Meinung, dass es nur noch Zeit und Geduld braucht, bis Auroville so funktioniert, wie es gedacht ist (mal ein paar Stichpunkte dazu wie Auroville sein soll: Leben in Gemeinschaft, kein Geld sondern Tauschgeschäfte, jeder ist achtsam und respektvoll, kein Kastensystem, jeder soll willkommen sein). Nach dem Treffen mit Ingrid ging es direkt zum Mittagessen.
Viele Grüße in die Heimat, eure Céline

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